Platzgesang

Foto: Tim Gorinski

04.10.2015 im Rahmen von
RAUMMUSIK und so – ROAR
nxnwfestival / Sound & Unsound
Ebertplatz/ Köln
15 Minuten

Als Kind habe beim Spielen mit der Stimme Verkehrsgeräusche nachgemacht. Als ich die Geräusche einmal mit meinem Kassettenrecorder aufgenommen habe, war ich enttäuscht. In meinem Kopf hatte es sich besser und ähnlicher angehört. Das Hören war nach innen gerichtet, das Spielen war eine Show für mich selbst.
In der Performance Platzgesang ging es um Wiedererkennbarkeit und Abstraktion. Ich hörte eine Aufnahme der Verkehrsgeräusche am Ebertplatz in Köln über Kopfhörer. Während des Hörens versuchte ich, die Geräusche mit meiner Stimme zu reproduzieren. Dafür benutzte ich ein Mikrofon, ein Echo-Effektgerät und einen tragbaren Lautsprecher. Die Performance begann genau an dem Ort, an dem die Geräusche vorher aufgezeichnet wurden. Dann bin ich über den Platz gelaufen, während ich Verkehrsgeräusche gesungen habe. Mein Körper wurde zu seinem Filter, der die Geräusche nur teilweise reproduzieren konnte. Einzelne signifikante Geräusche von anfahrenden Autos oder die eines Martinshorns waren für die Zuhörer erkennbar, andere jedoch ergaben nach außen ein abstraktes Klangbild.

Mit freundlicher Unterstützung durch ON – Neue Musik Köln und Klanglabor der Kunsthochschule für Medien Köln.